
Bundles gehören zu den effektivsten Hebeln im E-Commerce, wenn es darum geht, den durchschnittlichen Warenkorb nachhaltig zu steigern. Trotzdem werden sie in vielen Shopify Stores noch immer zu zögerlich eingesetzt. Dabei zeigen erfolgreiche Marken eindrucksvoll, welches Potenzial in clever geschnürten Produktpaketen steckt: Bei HiSmile beispielsweise machen Bundles über 80 Prozent aller Bestellungen aus, mit entsprechend starkem Einfluss auf den Umsatz.
Gerade für Shopify Stores in Österreich lohnt sich ein genauer Blick auf das Thema. Denn Shopify bietet heute mehrere Möglichkeiten, Bundles technisch sauber umzusetzen – je nach Geschäftsmodell, Komplexität und verfügbaren Ressourcen. Im Kern lassen sich vier Ansätze unterscheiden.
Die einfachste Lösung: Das Bundle wird als eigenes Produkt im Shopify Store angelegt. Über eine App wird sichergestellt, dass beim Kauf die Lagerbestände der enthaltenen Einzelprodukte korrekt reduziert werden.
Diese Variante ist schnell umgesetzt und ideal für fixe Sets oder Aktions-Bundles. Der Nachteil: Änderungen am Bundle oder individuelle Anpassungen für Kundinnen und Kunden sind nur eingeschränkt möglich.
Mit Shopify Bundles stellt Shopify eine eigene App für feste Bundles und Multipacks bereit. Sie funktioniert direkt mit den meisten Themes und greift auf bestehende Produkte zurück.
Der große Vorteil: Kein separates Inventar-Tracking, da Shopify den Lagerbestand automatisch verwaltet. Die Kehrseite ist eine gewisse Unflexibilität – für einfache Bundle-Strategien aber oft völlig ausreichend, besonders für kleine bis mittlere Shops in Österreich.
Wer seinen Kundinnen und Kunden mehr Freiheit geben möchte, setzt auf sogenannte Mix-and-Match Bundles. Dabei stellen Besucher ihr Bundle selbst zusammen – etwa nach dem Prinzip „Wähle 3 aus 5 Produkten“.
Technisch erfordert das eine eigene Benutzeroberfläche sowie eine Rabattlogik auf Warenkorb-Ebene. Der Aufwand ist höher, dafür steigt meist auch die Conversion Rate, weil Nutzer aktiv in den Kaufprozess eingebunden werden.
Für maximale Flexibilität kommt eine individuelle Lösung auf Basis der Shopify APIs infrage, insbesondere der Cart Transform API. Damit lassen sich mehrere Line Items im Warenkorb oder Checkout zu einem logischen Bundle zusammenführen.
Diese Variante eignet sich für komplexe Setups, individuelle Preislogiken oder personalisierte Angebote. Sie ist technisch anspruchsvoll und setzt Shopify Plus voraus – bietet dafür aber nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Eine solche Lösung durfte ich kürzlich für einen Kunden umsetzen.